Das Modell-Projekt auf einen Blick
Auf dem Weg zu „zeozweifrei“ – effiziente Wärmeversorgung in der Bruchsaler Südstadt
Die Wärmeversorgung in der Bruchsaler Südstadt hat einen Anteil von 90% Erneuerbare Energien ab der Inbetriebnahme zum Ziel – und ist damit auf dem besten Weg zum Ziel des Landkreises, bis 2050 komplett ohne C02-Emissionen auszukommen.
Das Versorgungskonzept erfüllt die Vorgaben des Klimaschutzgesetzes des Landes Baden-Württemberg mit dem Prädikat „besonders umweltfreundlich“.
Kern des Konzepts ist ein Fernwärmenetz: Zwei örtlich getrennte Heizzentralen mit insgesamt fünf Erzeugungsanlagen speisen nachhaltig erzeugte Wärme in das Wärmenetz ein. Die angeschlossenen Verbraucher entnehmen die Wärme aus dem Wärmenetz und benötigen keine eigenen Heizungs-Anlagen mehr.
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Im Rahmen eines vom Bund geförderten Quartiersprojektes wurde 2016 dieses Versorgungskonzept erstmals entwickelt. Dieses Konzept wurde dann im Frühjahr 2017 beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) eingereicht und im September 2017 positiv beschieden. Im Mai 2018 kam die Bewilligung in Höhe von 2,8 Mio. EUR – das sind rund 80 % der geplanten Investitionssumme.
Nachdem die aktuell laufenden Planungen, Ausschreibungen und Vergaben abgeschlossen sind, beginnt ab 2020 die Bauphase des Projekts.
Ein wichtiges Ziel dabei ist der Einsatz von mindestens 90 % regenerativen Energien und der Einsparung von rund 90 % CO2 im Planungsgebiet.
Der wirtschaftliche und ökologische Erfolg des Fernwärmenetzes ist bereits heute dank der größten Wärmeabnehmer im Quartier gesichert: Das Gewerbliche Bildungszentrum des Landkreises (GBZ) und die städtische Konrad-Adenauer-Gesamtschule sind ebenso von Anfang an dabei wie einige mehrgeschossige Mehrfamilienhäuser. Ab 2021 bzw. 2023 sollen dann bereits geplante Neubauten ebenfalls an das Fernwärmenetz angeschlossen werden.
Das intelligente Wärmeverteilungskonzept garantiert die Versorgung der beiden Schulen und aller weiteren Wärmeabnehmer – bedarfsgerecht gesteuert über den Einsatz unterschiedlicher Komponenten, eine intelligente Wärmespeicherung und die Zu- und Abschaltung, abhängig von Jahreszeiten und Temperaturverlauf.
Das Fernwärmekonzept in der Südstadt ist eine große Chance und ein wichtiger Schritt für Bruchsal auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Energiesektor – nicht zuletzt dank der Finanzierung von 80 % der Gesamtinvestitionen durch Mittel des Bundes aus dem Förderprogramm „Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte“. Das BMUB fördert damit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative die vorbildliche Realisierung einer nachhaltigen, bedarfsgerechten und sicheren Fernwärmeversorgung, die in der beispielhaften Kooperation von Stadt Bruchsal, Landkreis Karlsruhe, Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe und Stadtwerken Bruchsal errichtet wird.