Das Gewerbliche Bildungszentrum des Landkreises und die städtische Konrad-Adenauer-Gesamtschule werden gemeinsam gut 60 % der erzeugten Wärme abnehmen. Hierzu wurde bereits im März 2019 eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Bruchsal und dem Landkreis Karlsruhe unterzeichnet.
Die Kapazität der Versorgungseinheiten ist für die erste Ausbaustufe auf 6.000 MWh/a ausgelegt. Damit kann das Fernwärmenetz auch einen beträchtlichen Teil der Bestands-Gebäude versorgen. Der Anschluss weiterer Verbraucher ist geplant und wird die ökologische und ökonomische Effizienz noch weiter steigern.
Das gewerbliche Berufsbildungszentrum (GBZ) des Landkreises Karlsruhe – bestehend aus Balthasar-Neumann-Schule 1 und 2 – ist nicht nur der Verbraucher mit dem größten Wärmebedarf sondern auch Standort einer der beiden Heizentralen mit insgesamt vier verschiedenen Erzeugungsanlagen.
Der Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz, was eine Sanierung der Gebäudehülle nicht zulässt. Umso wichtiger ist deshalb der hohe Anteil an Erneuerbaren Energien durch die Wärmeversorgung.
Die schulischen Angebote reichen als Dualpartner von der Berufsschule (Erstausbildung) bis hin zur Erwachsenenbildung. Darüber hinaus werden an verschiedenen Vollzeitschulen allgemeinbildende Abschlüsse bis hin zur Allgemeinen Hochschulreife (Abitur) vermittelt.
Der technische Schwerpunkt der Bildungseinrichtungen bietet die einmalige Chance, innovative Energiesysteme vor Ort zu studieren und mitzugestalten.
Die Konrad-Adenauer-Gesamtschule der Stadt Bruchsal ist ein großer Verbraucher im Fernwärmeverbund und gleichzeitig Standort der zweiten Heizzentrale. Die bereits bestehende Holzpellet-Anlage wird weiter betrieben und als Versorger ins Fernwärmenetz eingebunden.
Die rund 400 Schüler und Schülerinnen sollen über Schulprojekte an das Fernwärmeprojekt, an Erneuerbare Energien und allgemein an Klimaschutz herangeführt werden.
Entlang der Fernwärmetrasse befinden sich zahlreiche Mehrfamilienhäuser, die an das Fernwärmenetz angeschlossen werden sollen.
Für Besitzer privater Wohnhäuser ist der Anschluss an das Fernwärmenetz aus mehreren guten Gründen attraktiv.
Argumente dafür sind veraltete Heizungen*, geringere Investitionskosten, geringerer Platzbedarf sowie die Unabhängigkeit von Energiepreisschwankungen und nicht zuletzt der Klimaschutz.
*Laut Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG) müssen beim Heizungsanlagentausch in bestehenden Wohngebäuden 15 Prozent der Wärme durch Erneuerbare Energien gedeckt oder Ersatzmaßnahmen nachgewiesen werden - mit einem Fernwärmeanschluss gar kein Problem.
Im Einzugsgebiet liegen verschiedene Unternehmen, die ebenfalls von den Vorteilen der Fernwärmeversorgung profitieren können.
Ab 2021 sollen bereits geplante Neubauten an die Fernwärmeversorgung angeschlossen werden.